im Jahr 2004: In Chikuni werden junge Menschen in nachhaltiger Landwirtschaft unterrichtet. Gespräche mit den Landwirten mündeten in dem Wunsch nach einer Ölpresse. Zu diesem Zeitpunkt war auf der Ausbildungsfarm lediglich eine Handpresse in Betrieb, mit deren Hilfe in mühsamer Arbeit eine geringe Menge Öl erzeugt werden konnte. Der größte Teil des sambischen Speiseöls wird aus dem Ausland importiert und ist dabei auch noch von minderer Qualität. Durch die Unterstützung vom eine-welt-engagement e.V. (Düren) und ‚fair handeln‘ und unter der Federführung von P.R.O. e.V. konnte im Sommer 2004 die Mühle durch Bischof Emilio in Betrieb genommen werden.
Weitere Schritte zur Optimierung der Ölproduktion, wurden 2006 unternommen. So konnte durch den Einsatz eines Meßgerätes zur Messung der Saatfeuchte die Zeit der Trocknung von 3 Tagen auf 6 bis 7 Stunden (bei Sonnenschein) reduziert werden. Durch die Verwendung eines „Big bags“ als Vorratsbehälter an der Mühle braucht diese nur noch einmal täglich mit Saaten beschickt zu werden. Durch Einsatz eines Kerzenfilters konnte die maximale Partikelgröße im Öl von 50 µm auf 1 µm gesenkt werden, was für eine technische Verwendung des Öls von Bedeutung ist. Die generelle Eignung des Pflanzenöls für den Betrieb von Dieselfahrzeugen wurde demonstriert. Ein mit einer Mischung aus Diesel und Pflanzenöl betankter PKW wurde für Probefahrten zur Verfügung gestellt.
Zur Verminderung der Abhängigkeit von teuren Importen bietet sich die Erzeugung von Kraftstoff aus Pflanzen an. Als Quelle kommt hier vor allem Jatropha curcas (Purgiernuss) in Frage. Diese ergiebige Ölpflanze aus der Familie der Wolfsmilchgewächse (Euphorbiaceae) ist für den Verzehr ungeeignet, sehr trockenheitstolerant und kann sogar noch die Bodenqualität verbessern.
Seit 2004 konnte ‚fair handeln’ die Ölpresse in Chikuni mit rund 6.820 € unterstützen. Dafür unseren Kunden und Spendern herzlichen Dank.
Aufbau des Ölfilters